Inspiriert von Max. Alle Länder, Landschaften und Kulturen der Welt zu sehen klingt doch nach einem coolen Lebensziel. Fertig mit dem Abi, etwas Zeit während dem Zivi. Und Max war für fast ein Jahr in Indien und zwar im tiefen, unbekannten Indien. Also flog ich halt mit Christi für 4 Wochen nach Indien. Hinflug über Heiligabend, weil es da billiger war. Die Ankunft in Mumbai war am späten Abend an einem Flughafen- bei indischen Freunden von Max, welcher selbst erst später anreiste. Hungrig und erschöpft saßen wir also bei dieser fremden Familie am Tisch und schauten uns etwas unbeholfen an. Die Küchenhilfe servierte “mildes” Curry mit Reis. Chrsti spie Feuer. Beim Hobby-Handball Turnier paar Tage zuvor hielt seine Lippe einem gegnerischen Ellenbogen nicht stand. Schlecht für ihn, denn das Essen war tatsächlich eher mild für indische Verhältnisse.

Hochzeit auf indisch

Eingeladen waren wir nicht nur zur Übernachtung, sondern gleich für die Hochzeit des ältesten Sohnes der Familie. Eine christliche Feier, mit etwas viel Kitsch, klassischer Musik (Max spielte ein Violinkonzert) und einem Moderator der durch den Abend führte. Der Tisch mit den europäischen Freunden wurde dabei ebenfalls angepriesen, zur Anerkennung des familiären Standes vermutlich. Christi und ich hatten währenddessen bereits weitere Pläne zur Weltherrschaft geschmiedet, wir mussten nur an das geheime Rezept der unwahrscheinlich leckeren Vorspeise gelangen, den “Chicken Cheese Balls”. Mit Käse und Schinken umwickelte Chicken-Wings, damit sollte ja alles gesagt sein (für Hinweise sind wir nach wie vor dankbar und würden auch einen Teil der Weltherrschaft dafür abgeben). Tatsächlich waren wir am Ende der Reise noch einen halben Tag mit einem Taxifahrer in Mumbai auf der Suche danach, leider ohne Erfolg. Und auch Jahre später bei meiner zweiten Reise nach Indien hielt ich weiterhin Ausschau nach dieser unscheinbaren Köstlichkeit.

Zugunfall im Nirgendwo